Entdeckungsreise in die Champagne

5 Tage prickelnde Lebenslust pur

Eine kleine Gruppe von Mitgliedern der Bailliagen Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen begab sich Ende April in die Champagne, um fünf Tage lang die Geheimnisse des Champagners und dessen Herstellung zu ergründen, aber auch die Weinlandschaft des Champagners zu entdecken.


Als Standort für unsere Tagesausflüge wählten wir Reims, die Stadt der Könige und des Champagners. Die Kathedrale Notre-Dame aus dem 13. Jahrhundert gilt als eine der architektonisch bedeutendsten gotischen Kirchen Frankreichs. Sie diente als Schauplatz für die Krönungen vieler Könige von Frankreich und wurde zum UNESCO-Weltkulturerbe erklärt. Heute ist Reims eine Studentenstadt mit viel fröhlichem Leben in den Straßen und Gassen.


Den Fokus unserer Reise legten unsere Reiseorganisatoren Chevalier Sven Sczibilanski und Chevalier Markus Methner nicht auf die großen renommierten Champagnerhäuser, sondern auf die kleinen Champagner-Winzer. So erhielten wir sehr herzliche und umfangreiche Einblicke in einige kleine Betriebe rund um Reims. Im Gespräch mit den stolzen Winzern und bei Kellerführungen erfuhren wir viel über die Champagnerherstellung. Während in den großen Champagnerhäusern Roboter das maschinengesteuerte Rütteln übernehmen, werden die kostbaren Flaschen in den kleinen Betrieben meist noch auf den Rüttelpulten handgerüttelt. Die kopfüber stehenden Flaschen werden etwa drei Wochen lang täglich so bewegt, dass sich die darin enthaltene Hefe langsam Richtung Flaschenhals absetzt und nach einiger Zeit entfernt werden kann. Heutzutage wird dazu der Flaschenhals durch ein Eisbad geführt, so dass die Hefe als Pfropfen gefriert. Dann wird der Kronkorken geöffnet und der Eispfropfen schießt durch den Überdruck aus der Flasche. Früher dagegen wurde der abgesetzte Hefepfropfen ohne Einfrieren aus der Flasche entfernt. Diese Methode wird heute kaum noch angewandt, da sie besonders ausgebildetes Personal erfordert und größere Verluste verursacht. Wir hatten aber das große Vergnügen, auf einen sehr erfahrenen Winzer zu treffen, der für uns eine Flasche per Hand geöffnet hat. Diese besondere Flasche durften wir noch im Keller probieren.


Nicht selten hatten wir das Glück, in den Champagnerhäusern neben einem »Tradition«, einem »Grand Réserve« oder etwa einem »Blanc de Blanc« auch einen »Millésimé« verkosten zu können. Eine begehrte Rarität!


Unsere gemeinsamen Tage verflogen in heiterer Champagner-Laune nur so. Neben vielen Champagner-Tastings besuchten wir die Kathedrale in Reims, flanierten auf der Avenue de Champagne in Epernay, besichtigten die Grabplatte von Dom Perignon in der Abtei Hautvillers, pausierten im Garten der Villa Demoiselle, unternahmen einen Spaziergang durch den Park des Château Boursault - den Witwensitz von Barbe-Nicole Clicquot Ponsardin, besser bekannt als Veuve Cliquot -, speisten u.a. in einer Rotisserie und erlebten vieles, vieles mehr. Die Kofferräume unserer Fahrzeuge füllten sich Tag für Tag mit weiteren Champagnerkisten bis zum Maximum. Es gibt noch so viel zu verkosten und zu entdecken. A bientot Champagne - wir kommen im nächsten Jahr wieder!


Text: Kristina Trierweiler – Vice Conseiller Gastronomique